INFORMATIONEN

Hamsterhaltung

Was man zu allererst über Hamster wissen sollte: Hamster sind nachtaktive Tiere. Tagsüber schlafen sie meist und dürfen dabei nicht gestört werden. Sie sehen sehr schlecht – bei Tageslicht sind sie nahezu blind. Sie brauchen viel Bewegung, daher sind ein Laufrad und regelmäßiger Freilauf unerlässlich. Hamster sind von Natur aus Einzelgänger. Artgenossen in ihrer Nähe bedeuten für sie Stress pur und sie bekämpfen sich meist bis zum Tode.

Die Unterbringung

Entgegen der landläufigen Meinung brauchen auch diese vermeintlich kleinen Nager ein ausreichend großes Gehege. Mindestmaße von 100 x 40 x 40 cm sind hier dringend zu beachten und einzuhalten. Ein Schlafhäuschen, ein Laufrad mit einem Durchmesser von mindestens 29 cm, ein Sandbad mit Chinchilla-Sand gefüllt sowie einige Verstecke in Form von Korkröhren oder ähnlichem sind für ein glückliches Hamsterleben sehr wichtig. Der Kauf von Hamsterwatte oder anderem Nistmaterial ist nicht notwendig und zudem gesundheitsschädlich, da die Watte sich um Gliedmaßen wickeln und diese abbinden könnte. Als Nistmaterial reichen zerrupfte Küchentücher mit Heu aus, die der Hamster sich selber zu einem Nestchen formt.
Ein Futternapf ist nicht notwendig. Man kann das Trockenfutter sowie das Frischfutter im Käfig verteilen, damit der kleine Nager eine Beschäftigung hat und sich sein Futter zusammen suchen muss. So wie er es auch in der Natur tun würde.

Fütterung

Ein Hamster benötigt alle paar Tage ein wenig tierisches Eiweiß. Dieses kann man in Form von Quark, Käse oder Jogurt und getrockneten oder lebendigen Futterinsekten anbieten. Darüber hinaus sollte er täglich 1 EL Trockenfutter bekommen und alle paar Tage ein wenig Frischfutter (Salat, Gurke, Möhre, Apfel Petersilie, Basilikum, Zucchini, Fenchel…). Bei der Auswahl des Trockenfutters sollte man darauf achten, dass keine gepressten Pellets und kein Zucker darin enthalten sind.

Gesundheitscheck

Hamster sind von Natur aus Fluchttiere. Das bedeutet, dass sie Beschwerden und Krankheiten erst sehr spät, wenn nicht zu spät zeigen. Daher ist es sehr wichtig, das Tier jeden Abend einem kleinen Gesundheitscheck zu unterziehen, um zumindest die offensichtlichen Probleme möglichst schnell zu erkennen.
Die Augen sollten klar und ohne Verkrustungen sein, das Fell ist sauber und dicht (mit Außnahme der seitlichen Duftdrüsen – hier ist das Fell meist etwas dünner), die Afterregion ist auch sauber und ohne Kotrückstände. Das Tier bewegt sich gleichmäßig, nimmt Futter an und ist aktiv. Wenn das Tier handzahm ist, sollte man es leicht auf eventuelle Knoten oder Verhärtungen abtasten. Jegliche Veränderung bei diesen Punkten sollte strengstens beobachtet werden und spätestens nach 1 bis 2 Tagen der Tierarzt konsultiert werden.
Wenn ein Hamster eine Krankheit hat, so dauert es nicht lange und er wird daran sterben, wenn dies nicht behandelt wird. Vor allem bei Durchfall muss sofort gehandelt werden, da diese kleinen Tiere innerhalb weniger Stunden austrocknen könnten.

 


Heimtierhaltung (Meerschweinchen + Kaninchen)

Meerschweinchen leben in Familienverbänden mit einem Männchen und mehreren Weibchen und ihren Jungtieren. Daher ist eine Einzelhaltung absolut nicht artgerecht!! Die Tiere müssen zumindest paarweise gehalten werden! Auch Kaninchen leben in freier Wildbahn in Familiengruppen. Auch hier ist eine Einzelhaltung abzulehnen. Für zwei Meerschweinchen sollte der Käfig mindestens 120 x 60 cm groß sein. Zwei Kaninchen in Heimtierhaltung sollten mindestens 140 x 60 cm zur Verfügung haben. Dazu benötigen alle zusätzlich täglichen Auslauf im Zimmer oder im Sommer im Garten. Die Grundfläche kann z. B. auch durch den Einbau von zweiten Ebenen oder durch Zusammenbauen zweier Käfige übereinander vergrößert werden. Je größer und interessanter eingerichtet der Käfig ist, desto besser. Die Meerschweinchen und Kaninchen benötigen mindestens einen Unterschlupf/Versteck pro Tier. Der Käfig sollte mit handelsüblichem Kleintierstreu eingestreut sein. Darauf kann Stroh verteilt werden. Stroh wärmt und kann als Versteck dienen. Manchem Meerschweinchen und Kaninchen schmeckt es zudem noch lecker.
Der Schwerpunkt der Ernährung muss klar auf Heu und eine abwechslungsreiche Frischkost gelegt werden. Heu und Wasser muss immer zur freien Verfügung stehen und ausreichend vorhanden sein! Kotfressen (Blinddarmkot) ist für Meerschweinchen und Kaninchen eine lebensnotwendige Verhaltensweise und darf den Tieren nicht verwehrt werden. Sie brauchen die Vitamine B und K, die im Blindarm gebildet werden. Frischfutter und Zweige zum Nagen ergänzen den Speiseplan. Frischfutter nur in Maßen geben (ca. 100g/Tier, idealerweise verteilt über den Tag), damit die Heuaufnahme nicht zu kurz kommt. Ausreichende Heuaufnahme gewährleistet einen optimalen Zahnabrieb der lebenslang wachsenden Zähne. Ebenso wie den idealen Ablauf der Verdauungsvorgänge.
Kaninchen und Meerschweinchen brauchen kein Getreide bzw. Trockenfutter in irgendeiner Form. Neben der oben erwähnten mangelnden Abnutzung der Zähne, kann Trockenfutter/Getreide die Darmflora negativ beinträchtigen, was zu starken gesundheitlichen Problemen führen kann (Fehlgärungen, Aufgasungen). Außerdem sind die kommerziellen Fertigfutter meistens zu kalorienreich, sodass eine Fettleibigkeit der Tiere daraus resultiert. Übergewichtige Tiere neigen zu Haut-, Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen. Aus tiermedizinischer Sicht stellt Trockenfutter zudem eine Gefahr für Nieren und Blase dar. Trockenfutter sind häufig zu gehaltvoll an Mineralien und führen nicht selten zu Nieren- und Blasensteinen bzw Blasenschlamm. Oftmals kann dann nur noch operativ geholfen werden.
Meerschweinchen und Kaninchen dürfen nie einen Hungertag einlegen. Der Magen dieser Tiere ist ein sogenannter Stopfmagen, der nur bei ständiger Nahrungsaufnahme durch Weiterschieben der verdauten Kost geleert und sofort neu gefüllt werden kann. Das heißt, die Tiere müssen den ganzen Tag über die Möglichkeit haben zu fressen. Appetitlosigkeit ist ein sicheres Zeichen von Krankheiten!
Verträgliches Frischfutter
Gras, Löwenzahn, Sellerie, „Salate der Saison“ (kein Kopfsalat, besser sind Radicchio, Endivien etc.), Karotten, Gurke, Tomaten, rote Beete, Fenchel, Paprika (enthält viel Vitamin C), Spinat, sowie frische Kräuter (Basilikum, Salbei, Thymian, Petersilie etc). Bei Obst kann in kleinen Mengen (Vorsicht Zuckergehalt!) alles ausprobiert werden (Erdbeeren, Melone, Birne, Apfel etc.).

Madenbefall bei Kaninchen + Meerschweinchen

Vor allem in der heißen Jahreszeit mit Temperaturen über 20 Grad kommt es immer wieder zu starkem Madenbefall bei Kaninchen und Meerschweinchen. Ursache dafür ist meistens eine Durchfallerkrankung. Das kotverschmierte Fell rund um den Anus zieht Fleisch- und Schmeißfliegen innerhalb kürzester Zeit an. Diese legen ihre Eier bevorzugt in derart verklebtes Fell ab. Bei den warmen Temperaturen kommt es bereits nach wenigen Stunden zum Schlupf der Maden. Diese ernähren sich dann vom Kot oder auch vom Muskelfleisch der Kaninchen. D. h. die Tiere werden innerhalb kürzester Zeit regelrecht „angefressen“. Die Maden siedeln sich zuerst bevorzugt in den Inguinaldrüsen neben dem After an. Bei stärkerem Befall breiten sie sich weiter in Richtung Rücken aus, was zu Entzündung und Loslösung der Haut führt. Bei starkem Befall fressen sich die Fliegenmaden durch die Muskulatur bis in das Körperinnere durch.
Kaninchen /Meerschweinchen zeigen leider Schmerzen nicht so wie andere Tiere, d. h. sie leiden still. Oftmals wird der Madenbefall erst bemerkt, wenn das Kaninchen /Meerschweinchen schlecht oder gar nicht mehr frisst und apathisch im Stall liegt. In den meisten dieser fortgeschrittenen Fälle kann dem Tier nicht mehr geholfen werden und es muß erlöst werden.
Im Sommer jeden Abend „Po-Kontrolle“! Bei Madenbefall sofort zum Tierarzt!
Kontrollieren Sie jeden Abend, ob das Fell am Po durch Durchfall verklebt ist. Sollte das so sein, sofort die verklebten Regionen unter fließendem Wasser reinigen, das Fell gut trocken rubbeln, eventuell sogar fönen und das Kaninchen/Meerschweinchen für eine Nacht im Haus unterbringen. Um den Durchfall zu bekämpfen, sollte das Tier 1–2 Tage kein Feuchtfutter (Gurken, Karotten etc.) sondern nur Heu bekommen. Kann mit diesen Maßnahmen der Durchfall nicht reguliert werden, wenden Sie sich bitte dringend an Ihren Tierarzt, damit die Ursache des Durchfalls behoben werden kann. In Anfangsstadien des Befalls müssen die Maden abgesammelt werden und der Tierarzt verabreicht ein Antiparasitarikum. Die Wunden werden symptomatisch behandelt, d. h. Reinigung und ggf. Verabreichung von Antibiotika, Schmerzmitteln und Salben.